In Genesis 12, 2 spricht Gott mit seinem Segen Abraham Schutz und Begleitung für dessen Weg in ein fremdes Land zu. Den Segen soll Abraham außerdem weitergeben und anderen Menschen zum Segen werden: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“ Dieses Bild des empfangenen und weiter gegebenen Segens bestimmte das Wirken Pastor von Arnims während seiner Amtszeit von 2010 bis 2018 in der Friedenskirchengemeinde und darüber hinaus im Zooviertel.
Pastor einer Ortskirchengemeinde zu sein, war für ihn die Lebensentscheidung, Berufung, Verpflichtung und Erfüllung zugleich, insofern ein Gesegneter. Konsequent ging er seinen Weg der Seelsorge, Verkündigung und Gemeindearbeit mit ihren höchst unterschiedlichen Anforderungen, zunehmend die Grenzen der eigenen Belastbarkeit außer Acht lassend. Es blieb seine Entscheidung, ‚sein Ding‘. Das Wortspiel verwendete er gerne in den Predigten.
Seelsorge und Begleitung bildete einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit.
Wenn er mit seiner Statur die Arme öffnete, jemanden umarmte und herzlich begrüßte, wurde spürbar: wenn es darauf ankommt, trägt er dich, wie der gute Hirte, durch jede Bedrängnis. So geschehen am 17. und 18. Dezember 2015. Am 17. Dezember beerdigte Pastor von Arnim die Mutter eines Konfirmanden, am nächsten Tag den Vater einer Konfirmandin. Wegen der persönlichen Nähe und des tragischen individuellen Schicksals der Verstorbenen wurden beide Beerdigungen zu einer außergewöhnlichen Herausforderung. Wie Pastor von Arnim sie meisterte, den Angehörigen und allen Trauernden Trost zusprechen konnte, wird niemand vergessen, der dabei war. Ein Gesegneter eben, der Segen weitergab.
Die notwendige Kraft für die Seelsorge und die anderen zu bewältigenden Aufgaben in der Gemeinde holte Pastor von Arnim aus dem Fundament seines Glaubens, der Verbindung zu seiner Frau, unserer Diakonin Christiane von Arnim, dem Zusammenhalt ihrer Familien, aus der Zuneigung der Gemeinde über alle Generationen hinweg und der Wertschätzung im Zooviertel.
Neben der Seelsorge und den in der Struktur des Kirchenjahres verankerten vielfältigen, fundierten Gottesdiensten („Wenn Sie heute Nachmittag beim Kaffee den Predigttext nachlesen wollen, empfehle ich Ihnen zusätzlich…“) war das Bauen, Umbauen und Sanieren während der letzten Jahre ebenfalls ‚sein Ding‘. Der heutige Zustand der Gebäude, die moderne Einrichtung und die Qualität der technischen Ausstattung sind maßgeblich das Werk Pastor von Arnims.
Aus der Bandbreite seines Wirkens sollen nur noch beispielhaft erwähnt werden die in Verbindung mit seiner Frau und zahlreichen Ehrenamtlichen erarbeiteten Angebote und Gottesdienstformate für Kinder und Jugendliche und die jährliche Friedensdekade.
Es bleibt: Die Erinnerung an Pastor von Arnim als einen Seelsorger aus Berufung, einen aufgeschlossenen und warmherzigen, den Menschen aller Generationen zugewandten Pastor der Friedenskirchengemeinde, der sie nach innen und in der Außenwirkung prägte. Weiter bleibt sein Vermächtnis, die Friedenskirchengemeinde zukunftsfähig zu gestalten und zu erhalten.
Die Friedenskirchengemeinde dankt Pastor von Arnim für sein segensreiches Wirken. Sie bleibt ihm und seiner Frau Christiane in Zuneigung verbunden, jeder von uns auf seine Weise.
Klaus-Peter Schmidt-Vogt
ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstand