Die bescheiden wirkende Friedenskirche wurde 1927 nach Entwürfen der Brüder Siebrecht errichtet – zunächst als zweite Predigtstätte der Gartenkirche. Das Gebäude sollte ein Anfang sein, ein Provisorium; in den damaligen Akten ist von einem "Betraum" oder von einer "Kapelle" die Rede. Seit Beginn gab es Pläne für eine Erweiterung, um der seit 1928 eigenständigen Friedenskirchengemeinde im prosperierenden Zoo-Viertel einen größeren Anlaufpunkt zu bieten. Diese Pläne wurden zunächst durch den 2. Weltkrieg zunichte gemacht.
Im September/Oktober 1943 war die Friedenskirche durch Bombenangriffe unbenutzbar geworden, endgültig zerstört war das Gotteshaus 1945. Bis Kriegsende war auch die Zahl der Gemeindemitglieder auf ein Viertel geschrumpft, durch Flüchtlinge und ehemalige Gemeindeglieder der zerstörten Garnisonkirche wuchs sie bis 1950 aber schnell wieder auf über 4.000 Mitglieder. Zu Gast war man bis 1949 im katholischen Marienhaus in der Gellertstraße, an hohen Feiertagen auch in der Dreifaltigkeitskirche. Am 30. April 1949 schließlich konnte die wieder aufgebaute Friedenskirche durch Landesbischof Hanns Lilje erneut geweiht werden. Aus dem gleichen Jahr stammt der Verkündigungsengel »Friede den Menschen auf Erden« über dem Altar, den die Familie Kiene in Gedenken an den gefallenen Sohn stiftete.